Verneinungen bei Suggestionen?

Verneinungen vermeiden und nur negationsfreie Suggestionen? 

Immer wieder kommen die Argumente, dass nur die "negationsfreien" Suggestionen wirksam seien.

Mit der Begründung, dass Unterbewusstsein verstehe grundsätzlich keine Negationen und nur der Verstand und das bewusste Denken sei für die Interpretation von Negationen zuständig ist.

Mit dieser Sichtweise würde eine Suggestion wie "Du wirst keine Angst mehr vor .......... haben“ vom Unterbewusstsein als die Suggestion "Du wirst Angst vor .......... haben“ gedeutet. Angst als Nennung würde schon zum Erleben von Angst führen, und eine Suggestion wie "Du wirst frei von der Angst vor .......... Angst sein“ schon als Verstärkung der Angst gesehen.

Bitte denke jetzt nicht an den rosaroten Elefanten in der Manege, der eine Kugel auf dem Kopf balanciert, an den Du jetzt nicht denken solltest.

Trotz der Bitte "NICHT" an den rosaroten Elefanten in der Manege, der eine Kugel auf dem Kopf balanciert nicht zu denken, haben die Meisten jetzt an dieses Szenario gedacht. Warum ist ganz einfach, um zu wissen, an was ich nicht denken soll, muss ich es mir zunächst vorstellen, daran denken. Nun ist es schon zu spät für nicht mehr daran zu denken.

Die Behauptung, dass Verneinungen bei Suggestionen nicht wirken, kann relativ einfach wiederlegt werden. In tausenden Hypnosesitzungen "Rauchfrei dank Hypnose" oder "Endlich Nichtraucher" funktionieren Suggestionen wie "Du bist jetzt konsequent, abstinenter Nichtraucher" hervorragend. Den Begriff "Nichtraucher" nimmt das Unbewusste sofort ohne Umwege und Direkt auf. Ein Umschreibung von "Nichtraucher" kompliziert mehr als sie nützt und schwächt sogar die Wirkung. Positive Suggestionen und Zielbeschreibung sind sinnvoll und werden sehr wirksam eingesetzt.

In Showhypnosen wird den Probanden oft suggeriert, dass sie nicht den einen Fuß vor den anderen Fuß setzten können oder wie festgeklebt sind, jedoch dringend aufs Klo müssen, sich jedoch nicht in die Hose machen werden oder können. Es ist nicht bekannt, dass da jemals wer in die Hose gemacht hat, obwohl es eine negative Suggestion ist.

Das Unbewusste stellt es sich nicht vor und braucht es nicht erst zu probieren wie es ist "Nicht in die Hose zumachen“, es liegen abrufbare Erfahrungen des suggerierten Zielzustands vor und kennt den Zustand bei einem gesunden Menschen, nicht in die Hose zumachen.

Fazit: Das Unbewusste ist weder doof noch blöd und versteht die Sprache am besten, die es kennt, sowohl im Negativen "Nichtraucher" als auch im Positiven "Du wirst ab sofort, nur noch saubere und klare Luft atmen.