Kartäuserhof 24, Köln,
Eine aktuelle, noch nicht veröffentlichte Studie mit Bulimie- und BED-Patientinnen zeigt, dass das allgemeine Ekelempfinden bei den essgestörten Patientinnen nicht ausgeprägter ist als bei der Kontrollgruppe. Da liegt bei anderen psychischen Störungen, etwa bei Spinnenphobikern oder Zwangspatienten, oft eine viel größere allgemeine Ekelempfindlichkeit vor. Allein bei nahrungsbezogenen Reizen, zum Beispiel Bildern von verdorbenen, ungewöhnlichen aber auch bei hoch kalorischen Nahrungsmitteln reagieren Essgestörte deutlich stärker.
Die Probanden fanden den Ekel-Bilderset zu Beginn auch widerlich, danach registrierten sie ihn als dargestelltes Objekt - ohne dass ein Ekelgefühl entsteht. Auch bei Spinnenphobikern haben Konfrontationstherapien gute Erfolge erzielt, die irrationale Angst beziehungsweise den Ekel abzubauen. Ekelüberempfindlichkeit, ein zentraler Faktor bei Waschzwängen, lässt sich ebenfalls therapieren. Bei Essstörungen weiß man allerdings nicht von vornherein, ob der nahrungsbezogene Ekel Ursache oder Folge der Krankheit ist. Weitere Ekel basierte Emotionen, wie die Scham, könnten hier wichtiger sein. Daher tastet man sich gerne mittels einer Hypnose an das Unterbewusstsein heran, um der eigentlichen Ursache auf die Spur kommen.