Auf dem Weg der wahren Liebe ist es ratsam, sich dem anderen bedingungslos zuzuwenden. In diesen Momenten ist es möglich, aus dieser Zuwendung so viel Befriedigung und Glück zu erleben, dass man nicht mehr danach fragt, was man dafür erhält. Will man in der Liebe glücklich sein, ist es äußerst wichtig, die Angst loszulassen, dass man sich davor fürchtet, nicht genug geliebt zu werden oder auch das Verlangen loszulassen, den anderen besitzen zu wollen. Wer Angst hat und Besitz fordert, wird nichts von der wahren Liebe übrig behalten.

Will eine Liebe wirklichen Bestand haben, sind drei Voraussetzungen erforderlich: Bewunderung, eine Aufgabe, die beide begeistert und Verständnis. Will eine wahre Liebe gefunden werden, dann ist es die Hauptaufgabe zu begreifen, dass diese Liebe grenzenlos ist. Durch Besitzforderungen beispielsweise begrenzt man den Partner/die Partnerin. Es gilt, alle Blockaden und Hindernisse aufzulösen, damit Liebe überhaupt erst 'geschehen' kann. Sind die Blockaden beseitigt, dann geschieht die Liebe einfach durch den Menschen selbst, ohne dass es eine übermenschliche Kraft erforderlich macht. Liebe braucht man im Grunde nicht zu erlernen, sondern wir müssen diese nur zulassen.

Das geschieht, indem man aufhört, ständig anders sein zu wollen, ein Ideal verwirklichen zu wollen und stattdessen erkennt, dass man genauso den Platz ausfüllen kann, indem man ist, wonach man sich sehnt und somit ein jeder er selbst auch ist. Niemand muss sich verändern, sondern das Ziel eines jeden Menschen ist es, nur er selbst zu sein. Dazu gehören auch die Erkenntnis, dass Bilder, die ein Leben bisher bestimmt haben, nicht wirklich von einem sind. Erst wenn man sich von den Vorstellungen des anderen getrennt hat, kann man anfangen, sein eigenes Leben wirklich zu leben. Dann erst sagt man 'ja' zum eigenen Leben und kann dann auch andere problemlos lieben und anerkennen, wie sie sind, ohne sich selbst dabei zu verlieren.