Kartäuserhof 24, Köln,
Nun, Essen tun wir eigentlich immer dann, wenn man Hunger hat, und man hört damit auf, wenn man satt ist. Doch wenn man Nahrung aufnimmt, ohne Hunger zu haben, gibt es auch kein entsprechendes Signal mehr, die Mahlzeit zu beenden. Das natürliche Gefühl der Befriedigung nach dem Stillen des Hungers fehlt also, und man isst weiter, bis ein anderes Signal vom Körper kommt. Das Signal: „Du bist satt!“. Dieses Völlegefühl empfinden wir als sehr unangenehm. Körperlich ist es ein leichtes Gefühl von Schwäche und Erschöpfung. Psychisch tritt ein Gefühl von Selbstabweisung auf. In extremen Fällen entsteht nach der Fressorgie sogar die Neigung, sich zu übergeben. Wörtlich und bildlich übertragen will man damit aussagen: „Ich kotze mich selber an“.
Sobald das schlimmste aufgeblähte Gefühl weg ist, entsteht ein Empfinden nach Trost. Durch die Selbstabweisung fühlt man sich nicht gut und dadurch will man sich mit was Leckerem ablenken. Gleichzeitig weiß man, dass man sich als schwach einstuft, wenn man noch etwas isst. Je mehr man sich gegen diese Vorstellung wehrt, ein leckeres Menue zu sich zu nehmen, desto stärker wird das Verlangen. Also, kämpft man nicht mehr gegen sich selbst, sondern geht schnellstmöglich zum Kühlschrank. Doch während man die Mahlzeit zu sich nimmt, fühlt man sich schon wieder schuldig. Das ist der Teufelskreis der Esssucht!
Man nimmt also etwas Leckeres zu sich, um einer Unzufriedenheit über die Tatsache, dass man so viel isst/nascht, zu entgehen.
Wenn Unzufriedenheit der Anlass ist, ans Essen oder Naschen zu denken, wird man diesen Gedanken aus einem negativen Glauben heraus verurteilen.
Der Zwangsgedanke ist mindestens so stark wie der Widerstand dagegen. Wie kann man also den Widerstand gegen diese Gedanken ans Essen einfach aufgeben?
Indem man erkennt, dass das negative Gefühl deswegen im Grunde eine Selbstabweisung ist, die einem negativen Glauben entspringt und man daraufhin den Entschluss fasst: Ich esse nur noch, wenn ich Hunger habe.
Kann man nämlich den Gedanken ans Essen wieder mit dem Hungergefühl verbinden, werden alle anderen Gedanken ans Essen einfach nur zu flüchtigen Bemerkungen. Gegen diese flüchtigen Bemerkungen braucht man nichts zu tun, denn sie haben keine Kraft mehr.
In dieser Form, wird bei der Hypnose gearbeitet. Entsprechende Suggerierungen werden im Unterbewusstsein des Klienten verankert, so dass sein geordnetes Essverhalten wieder hervortreten kann. Jede Verbindung zu Essen und Schuldgefühl wird hierbei aufgelöst, weil durch die Hypnose die Möglichkeit besteht an verborgene Programmierungen zu gelangen, wie es im wachen Bewusstsein nicht so leicht möglich ist.