Warum ist Rauchen in Unsicherheit zu reizvoll?

Aber warum ist Rauchen so reizvoll in Situationen, in denen man sich unsicher fühlt? Die Antwort ist verblüffend einfach:

Während unserer ersten Lebensjahre, während des Entstehens des negativen Glaubens, haben wir unbewusst die Verbindung geknüpft zwischen Rauchen und Selbständigkeit, Erwachsensein, Kraft und Unabhängigkeit. Warum? Weil unsere Eltern beispielsweise rauchten! Und sie waren für das kleine Kind ja das selbstverständlichste Symbol für Erwachsensein und Selbständigkeit. Mehr als 90 Prozent aller Menschen, die rauchen, hatten Eltern, die auch geraucht haben. Die übrigen 10 Prozent hatten Verwandte oder Nachbarn, Geschwister, die rauchten. In der Phase Ihres Lebens, in der Sie von Ihren Eltern den negativen Glauben vielleicht übernommen haben, Sie seien schwach, dumm oder schlecht, haben Sie gleichzeitig eine Illusion gelernt: „Wenn ich rauche, bin ich stark und klug wie Papa, gut und lieb wie Mama, groß und stark wie Tante oder mein Bruder.“

Schon Jahre, bevor wir die erste Zigarette rauchten, wurde die Basis für diese selbstverständliche Illusion gelegt. Den Rest besorgte die Tabakwerbung, die mit entsprechenden Suggestionen für Mut, Kraft, Abenteuer, Anziehungskraft und Wohlbefinden warb. Doch genau das Gegenteil wurde vom Raucher erfahren: Abhängigkeit, Angst, Schwäche, Alltagstrott, Perspektivlosigkeit, Ekel und eine Abneigung gegen sich selbst.

Abhängigkeit hat nur Nachteile – dies erkennt man, wenn man das `logische´ Bild des Gleichgewichts zwischen Vor- und Nachteilen loslässt. In dem Augenblick, in dem man erkennt, dass überhaupt keine Vorteile einer Abhängigkeit gegeben sind, lassen wir los. Die Sucht hat nur Nachteile.

Wenn man nur raucht, um sich immer wieder kurzzeitig nicht süchtig zu fühlen, kann man besser ganz damit aufhören. Dann ist man gleichzeitig die Furcht los, die mit dem Rauchen zusammenhängen: Die Befürchtung vor dem Aufhören, die Furcht es nicht zu schaffen, die Furcht vor einem langweiligen, grauen Tag ohne Zigarette, die Furcht vor Leere, die Sorgen um ernste Krankheiten.

All diese ängstlichen Gedanken gehören zur Abhängigkeit vom Rauchen. All diese Furcht verliert man an dem Tag, an dem aus dieser Abhängigkeit heraustritt.

Das kann schon in Kürze sein.