Sexsucht

 

Eine Sexabhängigkeit ist etwas völlig anderes als eine Beziehungsabhängigkeit. Bei einer Beziehungsabhängigkeit geht es in erster Linie um Sicherheit, mit der die Angst vor dem Verlassenwerden und vor Einsamkeit überdeckt wird. Bei Sex geht es um die Eroberung, die sexuelle Erregung und den Orgasmus, als Flucht aus der Einsamkeit und als Kompensation eines Minderwertigkeitsgefühls. Eine Sexabhängigkeit kann manchmal als eine Art Beziehung vorkommen, wobei die Partner sich hauptsächlich gegenseitig ihre Sucht nach Sex befriedigen. Richtig lange dauern solche Beziehungen in der Regel nicht, weil Spannung und Sensation Unterabteilungen der Sexabhängigkeit bilden und die Partner sich nach einiger Zeit zu gut kennen, um die Spannung der Eroberungsphase aufrechterhalten zu können. Eine Sexabhängigkeit kann sehr wohl zusammen mit einer Beziehungsabhängigkeit auftreten, steht dazu aber in einem gespannten Verhältnis.


Die Beziehungsabhängigkeit sucht hauptsächlich nach Sicherheit, während die Sexabhängigkeit auf der Suche nach Erregung ist. Wenn einer der Partner einer abhängigen Beziehung in einer Sexabhängigkeit steckt, wird diese entweder heimlich oder unter machtlosem Mitwissen des anderen Partners ausgelebt. Es ist sogar möglich, dass beide Partner eine Sexabhängigkeit haben, die sie außerhalb der Beziehung befriedigen, aber dennoch aus Furcht vor der Einsamkeit zusammenbleiben. Wie jede Sucht, ist auch die Sexabhängigkeit an den negativen Glauben gekoppelt, den der Abhängige über sich selbst hat. Besonders eine abweisende Haltung den eigenen Gefühlen gegenüber erhöht die Wahrscheinlichkeit für diese Art von Abhängigkeit. Durch die emotionale Sperre entsteht ein Gefühl von Isolation: Du verspürst wenig Verbindung zu anderen Menschen, lebst aus Furcht, verletzt zu werden, eigentlich in einer Art beschützendem Kokon. Dadurch entsteht ein starkes Bedürfnis nach Anreiz, Sensation, Erregung – nach einem Ersatz für starke Gefühle. Sexuelle Reife liefern hier eine scheinbare Lösung, da man während der sexuellen Eroberung kurzzeitig intensivste Gefühle der Lebendigkeit verspürt. Gleichzeitig aber, hat der Betroffene keine Ahnung von der Oberflächlichkeit. Danach fühlt er meist Scham, Einsamkeit, Schuldgefühle und die wiederum verdrängt er dann. Der negative Glaube über sich selbst und die Einstellung zur Sexualität sind mehr oder weniger miteinander verbunden. Sexuelles Glück und erotischer Genuss dienen dem Überdecken des negativen Glaubens sowie der Verstärkung der Identität und halten dadurch den negativen Glauben am Leben. Je mehr man sich daran hindern will, umso zwanghafter wird das Verhalten, je mehr man Frustration erfährt, umso mehr stört man sich an seinen eigenen spontanen sexuellen Gedanken. Das Durchbrechen des negativen Glaubens beendet nicht nur die echte Sexsucht, sondern durch bricht auch alle anderen Teufelskreise auf diesem Gebiet. Wenn man die Selbstabweisung überwunden hat, kann man in Freiheit den Sex genießen, und war genau auf die Weise, die dem Betroffenen und seinem Partner oder seiner Partnerin ebenfalls Spaß macht. Frustration und Zwangsgedanken sind dann verschwunden, wenn im Unterbewusstsein die entsprechenden positiven Suggestionen hinterlassen werden, die durch eine Trance im Hypnosezustand zur Unterstützung zufließen.