Der negative Glaube

Jeder Mensch hat einen negativen Glauben über sich selbst. Bei dem einen ist er tiefer verborgen, stärker oder negativer als bei einem anderen. Aber jeder Mensch hat einen. Niemand wird damit geboren, denn als Baby hat man gar kein Bewusstsein über sich selbst, geschweige denn einen Glauben über sich selbst und ganz gewiss keinen negativen. Ein Baby ist – mehr nicht und auch nicht weniger. In diesem natürlichen Seinszustand, der zwischen ein- bis anderthalb Jahren liegt, äußert das Kleinkind sich ohne jegliche Hemmungen. Hat es Hunger, schreit es nach Essen. Freut es sich, lacht es. Hat es Kummer, weint es. Freude, Ärger, Erstaunen, Zufriedenheit – alles wird direkt und hundertprozentig zum Ausdruck gebracht. Die Spontanität ist hier gefragt. Dieses kleine Kind lebt völlig in Harmonie mit selbst. Der Nachteil, der sich daraus ergibt: Es weiß nicht bewusst davon, da es noch keine Identität hat. Es hat noch kein `Selbstbildnis´.